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Erholung und Natur

Um das im Stadtrat verabschiedete Ziel der CO2-Neutralität bis 2035 zu erreichen, muss noch viel mehr getan werden. Das gilt für Entscheidungen wie bei neuen Projekten im Großen als auch bei den alltäglichen Handlungen im Kleinen.

Nachhaltigkeit beschränkt sich aber nicht nur auf das Erreichen von Klimaneutralität, sondern beeinflusst auch viele Menschen direkt. Allergene Bäume im Stadtgebiet erschweren den Alltag von immer mehr Menschen. In den letzten Jahren wurden noch weiterhin hochallergene Bäume vom Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe gepflanzt. Laut Bebauungsplan für die Umfeldgestaltung des Hauptbahnhofs sollen Gold-Gleditschien aus Nordamerika gepflanzt werden, diese werden vom Bundesumweltministerium als potenziell invasiv eingestuft. Dies sind nur zwei Beispiele, wo Nachhaltigkeit im Kleinen und Konkreten angegangen werden sollte und muss.

 

Folgende konkrete Punkte möchte ich angehen:

Leitfaden mit Verzicht auf allergene Arten beim Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe

Bei Nachpflanzungen soll der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe auf Bäume und Pflanzen verzichten, die als hochallergen eingeschätzt werden. Dazu soll ein Leitfaden erstellt werden, nach welchen Kriterien die Pflanzen und Bäume für die Nachpflanzungen ausgewählt werden und eine Liste erstellt werden, welche Bäume und Pflanzen nicht mehr verwendet werden. Dies schafft mehr Lebensqualität für die zunehmende Anzahl an Allergikern. In der zuletzt veröffentlichten Übersicht von Nachpflanzungen aus 2021 wurden noch immer allergene Bäume gepflanzt. Aufgrund der fehlenden Veröffentlichungen sind keine aktuelleren Informationen verfügbar, eine Anfrage diesbezüglich und ggf. eine Anpassung dieses Punktes im Anschluss folgt.

Leitfaden zum Umgang bzgl. invasiver Arten beim Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe

Bei der Umfeldgestaltung des Hauptbahnhofs im Zuge des Tunnelbaus und der oberirdischen Arbeiten sollen gemäß der Drucksachen Gold-Gleditschien (siehe Übersichtsseite, Beschreibung und Lageplan) gepflanzt werden – mutmaßlich aufgrund deren Trockenheitsresistenz. Diese gelten gemäß des Bundesamts für Naturschutz jedoch als potenziell invasiv und werden auf der grauen Liste geführt. Dies bedeutet, dass die Kosten der Nachpflanzung nachträglich erneut deutlich steigen könnten, sollten sich der Verdacht bestätigen und eine anderweitige Bepflanzung notwendig werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Gefahr der Verbreitung eingedämmt werden, bspw. mit sterilen Varianten. Da dies gemäß der Drucksachen aber nicht sichergestellt ist, sollte die Stadt auf diese Bepflanzung verzichten und Ersatzpflanzungen finden. Darüber hinaus sollte der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe ebenso wie bezüglich allergenen Pflanzen auch invasive Pflanzen in einem Leitfaden zur Auswahl der Nachpflanzungen allgemein beachten.

Klimaschonendes Arbeiten beim Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe

Torfhaltige Erde im Gartenbau gilt als klimaschädlich, da durch den Abbau in Mooren viel CO2 freigesetzt wird und daher Moore auch zunehmend wieder vernässt werden. Sofern nicht bereits geschehen, soll der Eigenbetrieb daher zukünftig auf die Nutzung torffreier Alternativen umsteigen. Zusätzlich soll mittelfristig auf elektrisch oder alternativ betriebene Werkzeuge und Fahrzeuge umgerüstet werden.

Anmerkung: Anfrage bzgl. beider Punkte in Arbeit

Magdeburg auf dem Weg zur Schwammstadt

Extremwetterereignisse werden häufiger. Bei Starkregen kann die Kanalisation an ihre Grenzen kommen, in Dürrezeiten fehlt das Wasser. Eine Schwammstadt nimmt das Wasser bei Regenereignissen auf und speichert es langfristiger, um in Dürrezeiten Wasser an Pflanzen abzugeben und die Luft durch Kondensation zu kühlen. Dazu müssen Flächen entsiegelt und bei weiteren Bauvorhaben vorrangig bereits versiegelte Flächen nachverdichtet werden. Es bedarf vieler Einzelschritte und -handlungen, um diese Wirkung im Ganzen zu erzielen. Einzelne konkretere Punkte sind weiter unten aufgeführt.

Naturnahe Elbufer und Fließgewässer erhalten

Die Elbufer im Stadtpark, an der Alten Elbe, den Salbker Seen, am Herrenkrugpark und an weiteren Orten, die bisher nicht bebaut sind, sollen weiterhin naturnah und der Öffentlichkeit erhalten und somit nicht bebaut werden. Sofern unbebaute Ufer der Renaturierung bedürfen, sollte diese vorangetrieben werden. Darüber hinaus ist auch bei den weiteren Fließgewässern eine Renaturierung zu prüfen und voranzuprüfen, bspw. die Freilegung und Renaturierung der Schrote im Bereich des Zoos.

Städtische Werke Magdeburg auf 100% Erneuerbare Energien umstellen

Die Umstellung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035. Dabei muss die Wettbewerbsfähigkeit der SW Magdeburg gewahrt bleiben, da sich Kunden, insbesondere stromintensive Großkunden bei potenziell steigenden Kosten durch die Investitionen in die Umstellung von der SW Magdeburg zurückziehen, und auf andere Anbieter zugehen könnten. Hierbei kann die Stadt selbst mit Beispiel vorangehen und die Versorgung aller öffentlichen Gebäude von Verwaltung über Schulen bis zu Museen und Bibliotheken auf einen Ökotarif umstellen.

Weitere Vorhaben:
  • Wasserspender in der Stadt für kostenloses Trinkwasser insbesondere an Hitzetagen
  • Kommunale Wärmeplanung mit Wärmebeirat inkl. Bürgern und Bürgerinnen nach Rostocker Vorbild
  • Lösungen für akute Hitzetage nach französischem Vorbild seit 2004 nach der Hitzewelle 2003
  • Förderung von Teichen in Gärten und Kleingärten
  • Wieder mehr Alleen in der Stadt
  • Agrophotovoltaik zur Doppelnutzung auf den landwirtschaftlichen Flächen in der Stadt unterstützen
  • Lichtverschmutzungsbeauftragung/Nachtschutzbeauftragung nach Vorbild des Kreistags Fulda inkl. sensorbasierten Smart Street Lights wie in Dortmund
  • 4. Reinigungsstufe in der Kläranlage zur Spurenstoffelimination (bspw. Arzneimittel, Kosmetika, Chemikalien) – Baden-Württemberg ist hier im Ländervergleich Spitzenreiter mit 1/6 der Abwassermenge durch eine 4. Stufe gereinigt, Magdeburg kann Sachsen-Anhalt in dieser Hinsicht voranbringen
  • Zentrale Laser- oder Drohnenshow zu Silvester, private Feuerwerke auf Plätzen in Laufreichweite weiterhin erlauben